Ruby rules! Von japanischen Edelsteinen und RailsGirls

Ruby ist eine Programmiersprache aus Japan die seit Anfang der 90er Jahre revolutionäre Wege geht. Die Besonderheit von Ruby findet sich in der Balance zwischen Einfachheit und Leistung. Fans nennen es schön und künstlerisch, aber gleichzeitig funktional und praktisch.

Ihr Schöpfer Yukihiro “matz” Matsumoto vermischte Teile seiner Lieblingssprachen (Perl, Smalltalk, Eiffel, Ada und Lisp) und formte daraus eine neue Programmiersprache. Er betonte, daß er versucht “Ruby natürlich zu machen, nicht einfach”, als Spiegel des echten Lebens. Den Namen, hergeleitet vom Edelstein Rubin, wählte er als Anspielung auf die Programmiersprache Perl.

Bild: Quelle Wikipedia

Seit ihrer Veröffentlichung im Jahre 1995 hat Ruby Programmierer auf der ganzen Welt angezogen und begeistert. Zunächst wurde Ruby mangels englischsprachiger Dokumentation fast ausschließlich in Japan benutzt, wo es einen ähnlichen Stellenwert erlangte wie Perl und Python in Europa und Amerika. Um das Jahr 2000 wurde Ruby auch außerhalb Japans bekannt, woraufhin mit der Zeit auch englische Dokumentationen entstanden. Seit 2006 gibt es aktive Usergroups in allen großen Weltstädten und Konferenzen rund um Ruby sind beliebt wie nie.

Der TIOBE-Index, der die Verbreitung von Programmiersprachen misst, listet Ruby auf Platz 10 der populärsten Sprachen. Ein großer Teil dieses Wachstums ist der Beliebtheit von in Ruby geschriebener Software zu verdanken, insbesondere dem Web-Framework Ruby on Rails. Ruby ist außerdem absolut frei. Nicht nur kostenlos, sondern auch frei zu benutzen, zu kopieren, zu verändern und zu vertreiben.

Ruby ist wie Smalltalk vollständig objektorientiert. In Ruby ist alles ein Objekt. Jedes Stück Information kann eigene Eigenschaften und Aktionen besitzen.

RailsGirls auf der Überholspur

Im Oktober konnte man in der c’t einen kurzen Artikel über einen Workshop der sogenannten „RailsGirls“ in Hamburg lesen, in welchem jungen Frauen das Programmieren mit Ruby beigebracht wurde. Weitere Recherchen fördern ein weltweites Netzwerk von jungen Frauen und  Mädchen zu Tage, die sich mit Ruby on Rails beschäftigen und damit interessante Perspektiven aufzeigen.

RailsGirls ist ein Seminarkonzept, das in Finnland begann und inzwischen in Großstädten in Asien, Nord- und Südamerika und Europa von lokalen Gruppen übernommen wurde. Die Non-Profit-Initiative wurde 2007 von der Finnin Linda Liukas ins Leben gerufen und möchte etwas gegen den Mangel an weiblichen Entwicklern tun (derzeit 15%). Mit kostenlosen Workshops will sie Frauen weltweit für das Programmieren begeistern. Die erste Rails-Girls-Veranstaltung fand 2010 in Helsinki statt. Freiwillige sorgen für Organisation und Coaching und unterstützen die Teilnehmerinnen beim Lösen der Aufgaben. Das Ziel der RailsGirls ist es, dem weiblichen IT-Nachwuchs ein Werkzeug und eine Community zu geben, um Technologien zu verstehen und ihre eigenen Ideen umzusetzen. Es werden weder Vorkenntnisse vorausgesetzt, noch gibt es eine Teilnahmegebühr. Frau braucht nur einen Laptop mitbringen und schon geht’s los.

Auf ihrer Seite railsgirls.com werden alle kommenden und vergangenen Veranstaltungen weltweit aufgelistet. Allein in Deutschland waren es in diesem Jahr schon Workshops in Berlin, Hamburg, Köln und München. Der erste deutsche RailsGirls Workshop fand im April 2012 in Berlin statt. Seitdem gibt es viele Folgeveranstaltungen und eine eigene Seite unter railsgirlsberlin.de

Online-Tutorials

Sehr zu empfehlen ist der kostenlose interaktive Online-Kurs TryRuby. Auf der Seite werden Konzepte und die Syntax von Ruby erklärt und anhand von kleinen Übungen wird man durch den Kurs geführt. So läßt sich auf spielerische Art und Weise die Programmiersprache erlernen. Schon in der 15-minütigen Einführung wird einem die Basis erklärt.

Auch die RailsGirls bieten mehrere Guides zum Programmieren mit Ruby an, zu finden unter http://guides.railsgirls.com

Einige kostenlose Videotutorials gibt es auch bei diesem Anbieter zu sehen ruby.railstutorial.org

Links

Interview mit Matz bei O´Reilly

Interview mit RailsGirls Organisatorin Henrietta Kekäläinen (Official Holder of the World Championship Title in “Most difficult last Name”)

http://www.startupcareer.de/12418/steh-auf-mach-was-neues-rails-girls-berlin/

http://community.oreilly.de/blog/2012/10/11/vorgestellt-rails-girls-berlin/

http://digitalpioneers.de/sponsoring/digital-pioneers-unterstutzt-ersten-rails-%C2%ADgirls-%C2%ADworkshop-in-hamburg/

http://siliconallee.com/events/2012/04/16/solving-berlins-women-problem-with-rails-girls

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